6 Mythen wie man einen Kater bekämpft & was wirklich hilft

Kater bekämpfen hausmittel elektrolyte

Nach einer durchzechten Nacht mit Alkoholkonsum wachst du am nächsten Morgen mit einem unangenehmen Kater auf. Wenn du jemanden fragst: “Wie fühle ich mich besser, wenn ich gesoffen habe?”, wirst du wahrscheinlich mindestens einen der nachfolgenden Mythen hören.

Es gibt viele Mythen darüber, wie man sich mit einem Kater angeblich besser fühlen kann. Lass uns einen Blick auf 6 gängige Mythen werfen und herausfinden, was wirklich dahintersteckt. Und anschließend nenne ich dir 6 Methoden, die dir wirklich helfen können, den Kater zu bekämpfen und den Tag nach dem Saufen besser zu überstehen. 

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die hierin enthaltenen Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung und sollten auch nicht als solche betrachtet werden.

Mythos 1: "Wenn man eine große Menge Wasser vor dem Schlafengehen trinkt, wird der Kater nicht so schlimm."

Es stimmt zwar, dass Alkohol dazu führt, dass man mehr pinkelt und der Körper dehydriert wird. Aber Studien zeigen, dass die biochemischen Marker der Dehydrierung nicht mit dem Schweregrad des Katers korrelieren. Tatsächlich ist Acetaldehyd die Ursache für einige deiner schlimmsten Kater-Probleme am nächsten Morgen.

Außerdem werden deine Nieren, wenn du beim Schlafengehen noch Alkohol im Körper hast, dafür sorgen, dass eine große Menge des Wassers, das du getrunken hast, an deine Blase weitergeleitet wird und ausgepinkelt wird.

Wenn du also vor dem Schlafengehen einen Haufen Wasser trinkst, hilft das nicht gegen eine leichte Dehydrierung am nächsten Tag, und selbst wenn, hätte es keine nennenswerte Auswirkung auf die Qualität deines Morgens. Es führt eher dazu, dass du mitten in der Nacht aufwachst, um zu pinkeln, was bedeutet, dass du wahrscheinlich schlechter schläfst!

Viel sinnvoller ist ein Zwischenwasser nach jedem Drink!


Mythos 2: "Ein starker Kaffee kann den Kater bekämpfen."

Das stimmt nicht wirklich. Kaffee kann zwar vorübergehend die Müdigkeit vertreiben, aber er kann den Kater nicht wirklich lindern. Im Gegenteil, starker Kaffee kann Symptome wie Durchfall nach Alkoholkonsum am nächsten Morgen sogar noch schlimmer machen. Hier ist ein Artikel dazu, warum man von Alkohol Durchfall bekommt.


Mythos 3: "Ein fettiges Frühstück hilft gegen den Kater."

Das ist auch nicht wahr. Auch wenn es verlockend klingt, ein deftiges Frühstück mit Speck und Eiern zu essen, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es den Kater tatsächlich lindert. Tatsächlich kann fettiges Essen deine Verdauung belasten und Übelkeit verursachen.

Ein weiterer ähnlicher Mythos ist: “Essen direkt nach dem Saufen macht dich wieder nüchtern”. Wenn du betrunken bist, dann befindet sich der Alkohol bereits in deinem Blutkreislauf. Jedes Essen, was du danach zu dir nimmst, wandert durch deinen Verdauungstrakt, wo es den Alkoholpegel in deinem Blut in keinster Weise beeinflusst.

Was jedoch hilfreich sein kann, ist vor dem Trinken zu essen. Du wirst zwar den Alkohol aufnehmen, den du trinkst, denn fettiges Essen “bindet” keinen Alkohol. Aber du wirst den Alkohol etwas langsamer aufnehmen und du wirst nicht auf einen Schlag betrunken, wie wenn du auf nüchternen Magen trinkst.


Mythos 4: "Eine kalte Dusche bringt dich wieder auf Trab."

Eine kalte Dusche mag zwar erfrischend sein, aber sie beeinflusst den Alkoholgehalt in deinem Blut nicht und lindert auch den Kater nicht. Stattdessen kann eine warme Dusche oder ein entspannendes Bad Muskelverspannungen lösen und dich entspannen.


Mythos 5: "Ein Konterbier hilft gegen den Kater."

Ich glaube, die Antwort darauf weißt du eigentlich selber. Der Alkohol kann zwar vorübergehend die Kater-Symptome lindern, aber letztendlich kann er den Kater nur verlängern und die Symptome verschlimmern. Mit einem alkoholischen Getränk am Morgen tust du dir wirklich keinen Gefallen. Es ist besser, deinem Körper Zeit zur Erholung zu geben und ausreichend Wasser zu trinken, um die Dehydrierung auszugleichen.


Mythos 6: "Sport vertreibt den Kater."

Körperliche Aktivität kann zwar Endorphine freisetzen und zu einem besseren allgemeinen Wohlbefinden führen, aber sie kann den Kater nicht direkt bekämpfen. Wenn du dich nach dem Alkoholkonsum schwach und erschöpft fühlst, ist es besser, deinem Körper Ruhe und Erholung zu gönnen. Leichte Dehnungsübungen und Spaziergänge können jedoch helfen, Spannungen zu lösen und den Kreislauf in Schwung zu bringen.


Hier sind Tipps, wie du dich nach dem Trinken tatsächlich besser fühlen kannst, von einer Ernährungswissenschaftlerin:

Hydriert bleiben:

Alkohol dehydriert deinen Körper stark, daher ist es wichtig, am nächsten Tag ausreichend Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ergänze deine Flüssigkeitszufuhr am besten mit isotonischen Getränken oder Kokoswasser, um auch Elektrolyte wieder aufzufüllen.

Alkohol kann zu einer gestörten Elektrolytbalance führen, insbesondere zu einem Verlust von Natrium, Kalium und Magnesium. Die Einnahme von Elektrolytpräparaten aus der Apotheke oder isotonischen Getränken kann helfen, den Elektrolythaushalt wiederherzustellen und den Flüssigkeitsverlust schneller auszugleichen. Du musst nicht die teuren Elektrolytpulver aus der Apotheke kaufen, die eigentlich bei Durchfall genommen werden. Du kannst auch einen Sportsdrink trinken. Oder du trinkst Mineralwasser und isst dazu eine Mahlzeit, die Natrium, Kalium und Magnesium enthält.


Ausgewogene Mahlzeit:

Konzentriere dich auf eine ausgewogene Mahlzeit mit gesunden Kohlenhydraten, wie Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse sowie magerem Eiweiß. Diese liefern deinem Körper wichtige Nährstoffe, um sich zu erholen.

Ideen für ein Katerfrühstück mit reichlich Kalium und Magnesium: Haferflocken mit Banane und Mandeln, Feta-Spinat-Omelette mit Vollkornbrot, Joghurt mit Himbeeren, Blaubeeren und Chiasamen oder Rührei mit Pilzen und Paprika.

Letztendlich ist es jedoch wichtig, dass du überhaupt etwas isst. Wenn du nichts anderes runter kriegst außer ein Croissant, dann ist es eben ein Croissant.


Nahrungsergänzungsmittel:

Einige Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin B-Komplex, Vitamin C und Magnesium können helfen, deinen Körper nach dem Alkoholkonsum zu unterstützen.

Regelmäßiger Alkoholkonsum kann zu einem Mangel an B-Vitaminen führen, insbesondere B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin). Ein Vitamin B-Komplex kann dazu beitragen, diese Nährstoffe wieder aufzufüllen und den Körper bei der Energieproduktion und dem Stoffwechsel zu unterstützen.

Vitamin C ist ein starkes Antioxidans und kann helfen, diese oxidativen Schäden, die Alkohol verursacht, zu reduzieren.

Alkohol kann zu einem Verlust von Magnesium führen, da es eine harntreibende Wirkung hat. Magnesium ist wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion sowie den Elektrolythaushalt.

Sprich mit einem Arzt oder einer Ärztin, um herauszufinden, welche Ergänzungen für dich am besten geeignet sind. Nahrungsergänzungsmittel sind niemals ein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.


Ausreichend Schlaf:

Gib deinem Körper genügend Zeit zur Erholung und schlafe ausreichend. Alkoholkonsum kann den Schlafzyklus stören, daher ist es wichtig, deinem Körper die Ruhe zu gönnen, die er braucht, um sich zu regenerieren.


Leichte Bewegung:

Nach ausreichender Ruhe und Erholung kannst du leichte Bewegungsformen wie Spazierengehen oder sanfte Yoga-Übungen versuchen. Dies kann dabei helfen, die Durchblutung zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.


Zeit geben:

Der beste Weg, sich nach dem Trinken besser zu fühlen, ist, deinem Körper Zeit zur Erholung zu geben. Versuche nicht, den Kater mit zu viel Essen oder Trinken zu bekämpfen. Gib deinem Körper die Zeit, die er braucht, um sich von den Auswirkungen des Alkoholkonsums zu erholen.


Es ist wichtig zu beachten, dass der verantwortungsvolle Konsum von Alkohol die beste Art ist, einen Kater zu vermeiden. Wenn du dich jedoch nach dem Trinken schlecht fühlst, können diese Tipps dir helfen, deinen Körper bei der Erholung zu unterstützen. Jeder Körper ist anders und reagiert individuell auf Alkohol. Wenn du regelmäßig übermäßig trinkst oder Probleme mit Alkohol hast, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Denke daran, dass ein besseres Wohlbefinden nach dem Alkoholkonsum durch eine gesunde Lebensweise insgesamt erreicht wird. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, genügend Schlaf und eine angemessene Flüssigkeitszufuhr sind wichtige Faktoren, um sich sowohl vor als auch nach dem Alkoholkonsum gut zu fühlen. Indem wir uns um unseren Körper kümmern und auf seine Bedürfnisse achten, können wir uns nach dem Trinken tatsächlich besser fühlen und negative Auswirkungen minimieren.

Alle Artikel zum Thema “Alkohol”:

Zurück
Zurück

Leaky Gut - Krankheitsbild oder Mythos?

Weiter
Weiter

Alkohol & Leaky Gut