Hormonchaos durch Alkohol: Was du als Frau wissen solltest

Ich weiß, dass wir alle gerne ab und zu etwas Alkohol trinken. Ob es nun ein Glas Sekt bei einem besonderen Anlass, ein Cocktail mit Freundinnen oder ein kühles Bier beim Grillen ist - Alkohol gehört oft dazu. Aber wusstest du, dass Alkohol deine Hormone ins Chaos stürzen kann? Leider deuten Studienergebnisse darauf hin, dass keine Menge an Alkohol gesund ist. Tatsächlich kann Alkohol gesundheitsschädlich sein. Es gibt einige spannende Erkenntnisse aus Studien, die sich damit beschäftigen, wie Alkohol auf den weiblichen Hormonhaushalt wirkt. 

In diesem Artikel erfährst du, welche Auswirkungen regelmäßige Drinks auf deinen Körper haben können. Damit du dich für einen bewussteren Umgang mit Alkohol entscheiden kannst. 

Schaut euch mal an, was die Studien über den Einfluss von Alkohol auf den weiblichen Körper herausgefunden haben:

Alkohol kann deinen Zyklus durcheinanderbringen

Wenn du Alkohol trinkst, kann das den Östrogen-, Progesteron- und Testosteronspiegel im weiblichen Körper beeinflussen. Selbst nur ein paar Gläser Alkohol können den Östrogenspiegel und den Testosteronspiegel erhöhen sowie den Progesteronspiegel senken. Warum ist das von Bedeutung?

Östrogen ist eines der wichtigsten weiblichen Hormone und reguliert deinen Menstruationszyklus. Ein Ungleichgewicht dieses Hormons kann zu unregelmäßigen Zyklen, Stimmungsschwankungen und anderen Problemen führen.

Progesteron spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung des Menstruationszyklus und in der Schwangerschaft. Ein niedriger Progesteronspiegel kann es schwierig machen, schwanger zu werden und zu anderen Problemen führen.

Testosteron wird oft als männliches Hormon betrachtet, ist aber auch bei Frauen vorhanden und wichtig für verschiedene Körperfunktionen wie deine Lust und dein Muskelwachstum. Veränderungen des Testosteronspiegels können Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und hormonelle Akne verursachen. 

Bestimmt ist dir schon mal aufgefallen, dass deine Haut schlechter wird, wenn du viel Alkohol trinkst, oder? Diese hormonellen Veränderungen können nicht nur deinen Menstruationszyklus beeinflussen, sondern eben auch das Aussehen deiner Haut, dein Wohlbefinden und deine allgemeine Gesundheit. 

Besonders bei jungen Mädchen kann das Trinken während der Pubertät die Menstruation beeinträchtigen und die Reifung der Eierstöcke stören.

Und nicht zu vergessen: Wenn du regelmäßig oder viel Alkohol trinkst, kann das Stress, Angst und Entzündungen in deinem Körper verstärken.

Wenn wir schwanger werden wollen oder schwanger sind, verzichten wir auf Alkohol, weil wir wissen, dass es schlecht für die Gesundheit des Babys ist. Eigentlich also nicht verwunderlich, dass Alkohol auch für unsere hormonelle Gesundheit schlecht ist. Dennoch trinken Frauen heute mehr Alkohol als frühere Generationen, das zeigen Beobachtungsstudien. 

Es ist wichtig, die Balance zu finden. Trink Alkohol am besten nur selten und wenn du ihn trinkst, dann genieße bewusst ein Glas mit Familie und Freunden. Während ein gelegentlicher Drink in Ordnung sein kann, sollten wir bedenken, dass übermäßiger Alkoholkonsum langfristige Auswirkungen haben kann und besonders schlecht ist, wenn du eh schon hormonelle Probleme hast.  

Daher empfehlen Gesundheitsrichtlinien, dass Frauen nicht mehr als 10-12 Gramm Alkohol pro Tag konsumieren sollten (die tolerierbare obere Alkoholzufuhrmenge). Diese Menge ist bereits mit einem Bier oder einem Glas Wein erreicht.

Achte auf dich und gehe liebevoll mit deinem Körper um! 

• Quellen

  Emanuele MA, Wezeman F, Emanuele NV. Alcohol's effects on female reproductive function. Alcohol Res Health. 2002;26(4):274-81. PMID: 12875037; PMCID: PMC6676690.

  Slade T, Chapman C, Swift W, Keyes K, Tonks Z, Teesson M. Birth cohort trends in the global epidemiology of alcohol use and alcohol-related harms in men and women: systematic review and metaregression. BMJ Open. 2016 Oct 24;6(10):e011827. doi: 10.1136/bmjopen-2016-011827. PMID: 27797998; PMCID: PMC5093369.

  https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/alkohol.pdf?__blob=publicationFile

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