Stuhlgang - Probleme oder alles normal?

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Stuhlgang hat jeder. Es ist nicht peinlich oder eklig, sondern eines der natürlichsten und ursprünglichsten Bedürfnisse eines jeden Menschen. Dennoch ist es ein Tabuthema. Hier beantworte ich dir Fragen, die du nicht mit deinen Freunden besprechen willst.

Stuhlgang - wie oft ist normal?

Vielleicht wird dich das überraschen, aber der Spielraum ist groß. Denn jeder Mensch, seine Verdauung und seine Essgewohnheiten sind einzigartig. Als normal gilt: drei Mal pro Woche bis drei Mal am Tag.

Du musst dich also nicht schlecht fühlen, wenn dein Partner wie ein Uhrwerk jeden Morgen sein Geschäft verrichten musst und du nur jeden zweiten Tag Stuhlgang hast. Du solltest dir allerdings Hilfe suchen, wenn du mehr als drei Mal am Tag intensiven Stuhldrang hast, weniger als dreimal wöchentlich aufs Klo kannst oder sich deine Verdauung unangenehm verändert hat, obwohl sich nichts an deinem Lebensstil geändert hat.

Veränderungen in deiner Ernährung, akuter Stress und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten können deine Verdauung beeinflussen und zu Verstopfung oder Durchfall führen. 

Eine regelmäßige Stuhlentleerung ist wichtig für dein Wohlbefinden und deine Gesundheit. Denn über den Stuhl werden Schadstoffe, Gallensäuren und überschüssige Hormone ausgeschieden. Aus naturheilkundlicher Sicht ist eine Stuhlfrequenz (also die Häufigkeit) von ein- bis zweimal täglich optimal. 

Übrigens: Auch die Dauer “der Sitzung” ist interessant. Der Darm sollte nach einigen Sekunden oder wenigen Minuten entleert sein. Ein gesunder Stuhlgang funktioniert ohne starkes Pressen und verursacht keine Schmerzen.

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Stuhlgang - welche Konsistenz ist normal? 

Kügelchen, wurstförmig oder breiig? Zur Beschreibung der Stuhlformen gibt es eine wunderbare Maßeinteilung: die Bristol Stuhl-Skala. 

Die Bristol Stuhl-Skala unterscheidet in sieben Typen.

  • Typ 1+2: der Stuhl ist hart und teilweise schwer auszuscheiden. Das deutet auf Verstopfung hin. Dir könnten mehr Flüssigkeit und unlösliche Ballaststoffe helfen.

  • Typ 3+4: wunderbar. So sieht ein gesunder Stuhl aus.

  • Typ 5: ist in Ordnung, wenn man mehrmals am Tag aufs Klo geht oder sehr viele Ballaststoffe isst, z.B. bei veganer Ernährung.

  • Typ 6+7: der Stuhl ist zu weich. Dies könnte akuter Durchfall sein (bei langanhaltendem Durchfall bitte zum Arzt gehen) oder durch Unverträglichkeiten und andere Auslöser zustande kommen. 

Achtung: Bleistift- oder Bandnudeln-förmiger Stuhl kann durch Polypen oder Verwachsungen hervorgerufen werden. Bitte beim Arzt abklären, wenn du dies schon länger beobachtest.

Stuhlgang Farbe - welche Farbe ist normal?

Jeder kennt das, wenn der Stuhl nach einer großen Portion Spinat grün ist. Das ist völlig normal. Der Stuhl hat nicht immer dieselbe Farbe. 

  • Brauner Stuhlgang - eine mittelbraune Farbe ist normal. So sieht der Stuhl meistens aus.

  • Dunkelbraun - kann durch regelmäßigen Fleischkonsum entstehen oder wenn du eine etwas langsamere Verdauung hast.

  • Orange-braun - völlig harmlos. Wird z.B. durch Karottensaft verursacht.

  • Gelblicher Stuhlgang - Nebenwirkungen von Medikamenten, Störungen der Leber, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse, Glutenunverträglichkeit.

  • Grüner Stuhlgang - meist kein Grund zur Sorge. Verursacht durch den Verzehr von grünen, Chlorophyll-haltigen Lebensmitteln wie Spinat oder grünen Säften. Bei gleichzeitigem Durchfall könnte eine Infektion dahinter stecken.

  • Schwarzer Stuhlgang - Achtung: Grund könnten Blutungen des Magens oder Dünndarms sein! Die schwarze Farbe kann aber auch durch Eisenpräparate oder Aktivkohle-Tabletten verursacht sein.

  • Roter Stuhlgang - hier muss man unterscheiden. Die rote Farbe kann durch Rote Bete oder rote Lebensmittelfarbe entstehen. Ein helles Rot oder rote Streifen deuten auf Blutungen am Ende des Darms hin, also z.B. Hämorrhoiden. Blutungen durch Darmpolypen oder Entzündungen können Blutauflagerungen auf dem Stuhl verursachen oder den Stuhl dunkelrot oder braun-rot färben.

Was ist mit unverdauten Bestandteilen im Stuhl?

Manche Lebensmittel wie beispielsweise Mais enthalten Ballaststoffe, die von den körpereigenen Enzymen nicht verdaut werden können. Mais von der Pizza, Paprikastückchen aus dem Salat oder Körner vom Körnerbrötchen können unverdaut in deinem Stuhl auftauchen. Es muss kein Grund zur Sorge sein, wenn du etwas in deinem Stuhl wiedererkennst. Es kann allerdings ein Zeichen sein, dass du zu hastig isst und nicht richtig kaust.

Nicht normal ist es, wenn der Stuhl fettig glänzt oder sehr klebrig ist. Dies kann auf eine Reihe von Beschwerden zurückzuführen sein, etwa eine unerkannte Glutenunverträglichkeit, Laktose-Intoleranz oder eine Fettverdauungsstörung.

 

Geruch

Okay, Stuhl duftet nie nach Rosen. Aber er sollte auch nicht so sehr sinken, dass nach dir für zwei Stunden niemand das Bad betreten kann. Fauliger, beißender Gestank ist ein Indiz auf eine Erkrankung. Übel riechendes Aroma könnte auch durch eine Lebensmittelallergie, -Unverträglichkeit oder Malabsorption zustande kommen. Auslöser können zum Beispiel Proteinshakes sein, in denen individuell schlecht-verträgliche Milchproteine und Milchzucker in großen Mengen vorkommen.

 

Der perfekte Stuhlgang

Nach einem gesunden Stuhlgang fühlen wir uns gut. Der perfekte Stuhlgang ist angenehm abzugeben. Du sitzt nicht stundenlang auf dem Klo und muss auch nicht stark pressen. Er flutscht kontrolliert in ein oder mehreren zusammenhängenden Würsten heraus. Danach benötigst du keine Unmengen an Klopapier. Das zeigt, das der Darm vollständig entleert ist. Der Stuhl ist nicht schleimig oder klebrig. Er schwimmt nicht, sondern sinkt zum Toilettenboden.


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