Können Gedanken Bauchkrämpfe auslösen?

Wie Gedanken das körperliche Befinden beeinflussen und du die Body-Mind-Connection für dich zu nutzen kannst. Ein Gastartikel von Lana Nuth. 

Kennst du diese Tage, an denen du schon mit zwei linken Füßen aufstehst. Dann fährt dir die Bahn vor der Nase weg und zum krönenden Abschluss erscheinst du zu deinem Date mit einem Blähbauch?

Irgendwie scheint sich an solchen Tagen die ganze Welt gegen dich zu verschwören. Es geht dir sowohl psychisch als auch physisch schlecht. Und das Beste ist meistens, einfach früh ins Bett zu gehen.

Da kann man nichts machen, oder? 

Gute Neuigkeiten: Man kann.

Mittlerweile sind es nicht mehr nur Yogis in Hinterindien oder Mönche in abgelegenen, tibetischen Klöstern, die eine Einheit von Körper und Geist predigen. Auch die moderne Wissenschaft betrachtet körperliche Leiden zunehmend im Zusammenhang mit dem psychischen Zustand und den Lebensumständen.

Und unsere Gedanken nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein. Denn sie beeinflussen nicht nur, wie wir uns fühlen, sondern auch wie wir uns verhalten. 

Stell dir eine Reaktions-Kette vor:

Deine Gedanken  —> Deine Gefühle  —> Dein Verhalten  —> Dein Wohlbefinden

Reaktionskette: Wie deine Gedanken dein Wohlbefinden beeinflussen

Deine Gedanken beeinflussen unmittelbar, wie du dich fühlst. Denn dein Gefühlszustand ist häufig die Basis für deine Entscheidungen und damit dein Verhalten. Dieses wiederum begründet deine Lebensumstände, deine Gesundheit.

Wie wir – durch unsere Gedanken und Gefühle – auf unsere Umwelt reagieren, entscheidet zudem darüber, welche Hormone freigesetzt werden. 

Negative Gedanken verursachen häufig Druck. Dieser erzeugt Stress und ein hohes Stresslevel begünstigt die Freisetzung von Hormonen, wie beispielsweise das Stresshormon Cortisol. 

Und hier gilt: Was in geringen Mengen hilft, wirkt in permanenter hoher Dosis schädlich.

Denn ein Körper, der unter Dauerstress steht, ist kein gesunder Körper.

Warum negative Gedanken alles nur schlimmer machen

Es ist natürlich nicht so, dass du nur denken musst „Das Leben ist schön“ und schon verschwinden deine Bauchkrämpfe. 

Auf lange Sicht beeinflusst deine Wahrnehmung jedoch alles. Du siehst die Welt nicht so wie sie ist, du siehst die Welt so wie du bist. 

Bist du grundsätzlich eher offen und hast ein positives Mindset, erkennst du nicht nur mehr Möglichkeiten, um dir Gutes zu tun, du sorgst auch auf täglicher Basis und auf liebevolle Weise für dich und deine Gesundheit.

Bist du aber schnell genervt, fühlst dich als Versagerin und deinem Leiden hilflos ausgeliefert, wird sich das in deinen Gedanken und in dem Umgang mit dir selbst niederschlagen:

Statt rauszugehen und dich zu bewegen, verkriechst du dich zuhause unter der Decke. Statt deinem Körper die wichtigen Nährstoffe zu geben, die er braucht, setzt du ihn auf eine strenge Diät. Statt liebevoll mit dir zu sein, bist du hart gegen dich selbst und andere.

Hier gibt es einen Satz, den du dir merken solltest:

Where focus goes, energy flows!

Es kann sein, dass du unbewusst schon einmal die Spirale wahrgenommen hast, die durch unser Mindset ausgelöst wird. Diese kann positiv oder wie im Beispiel zu Beginn negativ ausgerichtet sein – je nachdem ob dein Fokus auf Positivem oder Negativem liegt.

Umso wichtiger, dass du einmal beobachtest, wohin dein Fokus gerichtet ist – aber dazu später mehr.

Eins ist klar: Ist deine Denkweise negativ ausgerichtet, begibst du dich immer wieder in eine Opfer-Position und als Opfer ist es nicht möglich, Dinge zu verändern.

In unseren Gedanken liegt die Macht, unsere Wahrnehmung und damit unser Leben grundlegend zu verändern. Leider setzen die meisten Menschen ihre Gedanken nicht für, sondern gegen sich ein. 

Vor allem Frauen neigen dazu, sich selbst durch ihre Gedanken klein zu machen, ihren Körper abzuwerten und ein toxisches inneres Klima zu schaffen.

Was haben deine Gedanken mit deinem Reizdarm zu tun?

Ist dir schon mal aufgefallen, dass sich in unserer Sprache viele Hinweise auf eine direkte Verbindung von Gedanken und körperlichem Befinden (vor allem in Bezug auf unseren Bauch) finden?

- „Etwas bereitet mir Bauchschmerzen.“ 

- „Ein Thema liegt schwer im Magen.“ 

- „Eine Beziehung ist belastend.“ (Thema Gewicht)

- „Verliebte haben Schmetterlinge im Bauch.“

Eine negative Grundhaltung in Form von kritischen, strengen und destruktiven Gedanken macht uns klein.

Sie verursacht Stress und Stress verursacht Anspannungen.

Das merken wir zum Beispiel in Form einer verspannten Nackenmuskulatur oder aber – und das besonders häufig bei Frauen – durch einen unruhigen Bauch.

Je häufiger wir so denken, desto mehr wird der Stress chronisch und desto mehr leidet unsere Gesundheit.

Eine Folge kann das Aufflammen von Reizdarmsymptomen sein.

Das kannst du tun, wenn es nicht gut läuft

Alles beginnt bei dir. In dir, um genauer zu sein.
Der erste Schritt, der nötig ist, um dich innerlich neu auszurichten, ist Achtsamkeit.

Und Achtsamkeit bedeutet hier vor allem Selbstbeobachtung:

- Nimm wahr, was du für Gedanken hast.

- Gibt es eventuell wiederkehrende Gedanken?

- Wie nimmst du dich selbst wahr?

- Wie sprichst du mit dir selbst, wenn etwas nicht läuft, wie es soll?

- Benutzt du oft Worte wie „Ich muss“ oder „Ich kann nicht“?

Nimm deine Gedanken einfach bewusst wahr. OHNE sie zu bewerten.

Es kann sein, dass es das erste Mal überhaupt ist, dass du hier bewusst wahrnimmst, was in deinem Inneren geschieht.

Stell dir vor, du bist ein neutraler Beobachter.

Lass dir Zeit. Vor allem am Anfang ist es schwer, sich selbst zu beobachten.

Wenn es dir nicht gelingt, dich, während einer „schlimmen Phase“, zu beobachten, versuche es rückblickend am Abend oder am nächsten Tag, wenn es dir wieder besser geht.

Es kann eine Weile dauern, aber irgendwann bist du so weit, dass du das Anlaufen einer negativen Gedanken-Spirale in dem Moment, in dem sie losgeht, wahrnimmst. 

Dann folgt Schritt zwei:

Wenn dir auffällt, dass du dich gerade durch negative Gedanken runterziehst, nutze deine Atmung.

- Beginne einfach damit, tief in deinen Bauch ein- und auszuatmen. 

- Konzentriere dich auf die strömende Luft und die Bewegung deines Bauches.

- Du wirst merken, dass deine Gedanken und Gefühle mit jedem Atemzug langsam zur Ruhe kommen. 

Hast du dich von deinen Gedanken und Gefühlen ausreichend gelöst, folgt der nächste Schritt:

Du kehrst die Spirale ins Positive um.

- Atme weiterhin tief ein und aus und suche nach all dem Guten im vermeintlich Schlechten oder nach dem Schlechten im vermeintlich Guten. 

Unsere Fehler und Schwächen besitzen immer auch eine positive Gegenseite. Statt in „entweder... oder“ zu denken, versuche es einmal mit „sowohl... als auch“.

Beispiel:

Anna ist sehr emotional und nah am Wasser gebaut. Sie hasst das und verurteilt sich selbst dafür, dass sie so sensibel ist. Gleichzeitig bedeutet Sensibilität aber nichts anderes als ein sehr gutes Einfühlungsvermögen und eine hohe emotionale Intelligenz. Anna könnte sich also genauso gut für ihre ausgeprägte Empathie wertschätzen.

Je mehr Gutes du im Schlechten findest, desto besser gelingt es dir, durch deine Annahme der Realität, Gefühle wie Dankbarkeit, Freude, Vertrauen und Liebe zu entwickeln. Und diese wiederum bereiten die Basis für ein positives Mindset. Für das Lösen von Blockaden und Spannungen und eine langfristige Gesundheit.

Unsere Gedanken beeinflussen langfristig unsere Gesundheit. Wenn wir lernen sie bewusst und positiv auszurichten, ist es nicht nur möglich, das Aufflammen von Symptomen des Reizdarmsyndroms zu verringern, sondern darüber hinaus auch mehr Fülle, Liebe und Dankbarkeit in unser Leben zu lassen.


Dies ist ein Artikel von der wunderbaren Lana Nuth.

Lana ist Coach, Fitnesstrainerin und eine Freundin. Als Coach unterstützt sie Menschen bei körperlichen Veränderungen.

In Lanas kostenlosen Minikurs “Mind GYM” lernst du Methoden, die helfen können mentale Blockaden zu erkennen und loszulassen.

Lanas Website: https://lananuth.com/

Hier kannst du dich zu “10 Days Mind GYM” anmelden.


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