Das hilft bei Verstopfung - Ursachen & Hausmittel

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Du fühlst dich aufgebläht, träge und voll. Du gehst zur Toilette, aber ... nichts. Du bist verstopft.

Verstopfung kommt häufig vor. Europaweit sind ca. 15 Prozent der Bevölkerung von Verstopfung betroffen. Bei manchen Menschen ist es ein chronischer Zustand. Bei anderen ist es ein kurzes Vorkommnis, das durch Stress, Medikamente, schlechte Ernährung, den Lebensstil, eine Erkrankung oder eine Operation verursacht wird.

Aber egal, was die Ursache ist, man kann Linderung finden.



Was bedeutet Verstopfung?

Verstopfung bedeutet, dass du “unbefriedigende Stuhlentleerungen” hast. 

Die meisten verbinden Verstopfung mit “Nicht-Gehen-Können”. Und es stimmt, dass Verstopfung bedeuten kann, dass du seltener als alle 3 Tage aufs Klo gehst. (Lies hier, wie ein normaler, gesunder Stuhlgang definiert wird.)

Du leidest an Verstopfung, wenn du weniger als alle drei Tage Stuhlgang hast oder, wenn mindestens zwei der folgenden Leitsymptome bestehen: 

  • starkes Pressen,

  • klumpiger oder harter Stuhl,

  • subjektiv unvollständige Entleerung,

  • subjektive Obstruktion (also Blockierung), oder

  • manuelle Manöver zur Erleichterung des Stuhlgangs

jeweils bei ≥ 25% der Stuhlentleerungen.

Von einer chronischen Obstipation (Verstopfung) spricht man, wenn diese Symptome für länger als 3 Monate bestehen. 


Darum ist Verstopfung sch…

Wie fühlst du dich, wenn du so gerne aufs Klo gehen würdest, aber einfach nicht kannst? Richtig, furchtbar! Das kann einem nicht nur auf den Magen, sondern auch auf die Stimmung schlagen. Vielleicht fühlst du dich derweilen so unwohl in deinem eigenen Körper, dass du einen schönen Abend mit Freunden lieber absagst. Oder du machst weniger Sport, weil der Bauch unangenehm prall ist. Hast keine Lust auf Sex und machst dir deinem Partner gegenüber Vorwürfe. Verstopfung ist einfach nur unangenehm und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. 

Als wenn diese Lebensqualität einschränkenden Nebenwirkungen von Verstopfung nicht genug wären… Mal abgesehen davon, dass man sich einfach nur unwohl fühlt, wenn man unter Verstopfung leidet, könne auch noch Komplikationen auftreten. 

MÖGLICHE KOMPLIKATIONEN BEI VERSTOPFUNG:

  • Hämorrhoiden (gut durchblutete Gefäßpolster am Enddarm)

  • Analfissur (schmerzhafte Einrisse im After)

  • Rektumprolaps (wenn sich ein Teil des Darms nach Außen wölbt)

  • evtl. Divertikulose (Veränderungen der Dickdarmwand mit Ausstülpungen)

Übermäßiges Pressen beim Stuhlgang erhöht den Druck auf die Venen um den Anus und kann zu Hämorrhoiden und selten zu einer Vorwölbung des Mastdarms durch den Anus (Rektumprolaps) führen. Beim Passieren von hartem Stuhl kann es zu einem Riss in der Haut des Afters kommen (Analfissur). Jede dieser Komplikationen kann den Stuhlgang unangenehm machen und dazu führen, dass Menschen nur ungern aufs Klo gehen und Stuhlgang haben. Das Zurückhalten des Stuhlgangs kann einen Teufelskreis aus sich verschlimmernder Verstopfung und Komplikationen verursachen.

Das kannst du tun, um Verstopfung vorzubeugen

Diese 8 einfachen Tipps kannst du ausprobieren, um Verstopfung vorzubeugen:

  1. Morgens ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen trinken.

  2. Bewege dich regelmäßig.

  3. Achte auf eine ausgewogene Ernährung.

  4. Achte auf dein Stressmanagement.

  5. Schlafe ausreichend.

  6. Iss täglich mind. 5 Portionen Gemüse und Obst.

  7. Trink etwa acht Gläser Wasser pro Tag.

  8. Den Stuhlgang nicht unterdrücken.

Ich weiß, ich weiß. Das weißt du schon! Das sind ja nur allgemeine Aussagen! Hey, ich habe es alles schon gehört.
Aber sei ehrlich mit dir selbst. Hältst du dich wirklich daran? Die magische Pille gibt es nicht. Die Basis aus Ernährung, Schlaf und Stressmanagement muss stimmen.

Hausmittel gegen Verstopfung

Sprich mir nach: “Es ist kein Versagen, wenn ich Medikamente oder Abführmittel nehmen muss.” Manchmal ist es sinnvoll, sich beim Arzt oder Apotheker beraten zu lassen und ein Abführmittel zu nehmen. Das bedeutet nicht, dass du “versagt” hast oder jetzt abhängig davon wirst. Aber Achtung: Manche Abführmittel können zu Elektrolytmangel führen, wenn du sie auf Dauer einnimmst.

Viele Medikamente und Abführmittel wirken sofort und können schnell Linderung herbeiführen. Natürliche Mittel und Hausmittel wirken sanfter und langsamer. Das solltest du wissen, damit du nicht in Panik gerätst, wenn du nicht sofort einen Effekt merkst.

Hier sind sichere Hausmittel, die du probieren kannst:

  • 1-2 Esslöffel Flohsamenschalen oder Leinsamen in einem großen Glas lauwarmen Wasser einrühren und trinken. Achte darauf, über den Tag viel zu trinken. Die Samen machen den Stuhl insgesamt etwas schwerer und weicher, wodurch er sich leichter durch den Darm bewegt.

  • Morgens nach dem Frühstück einen Kaffee trinken. Kaffee kann die Darmtätigkeit anregen. Allerdings wirkt dieser Effekt besser, wenn du keinen Kaffee gewohnt bist. Achte darauf nicht mehr als 2 Tassen zu trinken.

  • Getrocknete Pflaumen und Pflaumensaft sowie Sauerkrautsaft können die Verdauung anregen.

  • Bauchmassage: Massiere deinen Bauch in großen Kreisen im Uhrzeigersinn, um die Darmbewegung anzuregen. Also vom rechten Unterbauch hoch, quer über die Mitte des Bauches und dann links zum linken Unterbauch herunter. Damit folgst du dem natürlichen Verlauf des Dickdarms.

Die Basis für die Hausmittel ist natürlich ein gesunder Lebensstil und das Umsetzen der Tipps zum Vorbeugen von Verstopfung. Hausmittel sind “ergänzende Maßnahmen”. Wenn das alles nichts bringt, dann empfehle ich dir eine Ernährungsberatung. Die Analyse deines Ernährungsprotokolls kann wichtige Hinweise liefern. Gemeinsam können wir daran arbeiten, dass du wieder regelmäßig und ohne Pressen aufs Klo gehen kannst.

Was sind die Ursachen von Verstopfung?

Die Ursachen können vielfältig sein. Ich bin Ernährungsberaterin und du denkst bestimmt, dass ich dir nun erzählen werde, dass du mehr Gemüse essen sollst und viel trinken sollst. Es stimmt, dass eine Ernährung mit viel ballaststoffreichem Gemüse und ausreichend Flüssigkeitsaufnahme bei Verstopfung helfen kann. Eine falsche Ernährung begünstigt Verstopfungen. Aber tatsächlich sorgen auch andere Auslöser für eine Verstopfung. Eine ballaststoffarme Ernährung ist vielleicht nur die Spitze des Eisbergs, die deinen zu Verstopfung neigenden Darm belastet.

Mögliche Ursachen für Verstopfung (außer ballaststoffarmer Kost und Flüssigkeitsmangel):

  • Stress

  • Trauer und emotionale Unausgeglichenheit

  • Bewegungsmangel

  • Schlafmangel

  • Medikamente (z.B. Diuretika, einige Schlaftabletten, Opiate)

  • Hormonstörungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion)

  • Darmerkrankungen

  • Anorektale Fehlfunktionen

  • neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose)

  • Nervenstörungen (z.B. bei Diabetes mellitus)

  • lange Darmpassage-Zeit

  • Schichtarbeit

  • Störungen des Elektrolythaushalts

  • Unverträglichkeiten

  • uvm.

Wie du siehst, sind die Ursache vielfältig. Mach dich bitte nicht selbst fertig und setze dich nicht noch mehr unter Stress, indem du schlecht mit dir redest. Manchmal kannst du dich noch so gut ernähren und trotzdem Verstopfung bekommen. 

Sprich mit jemandem.

Ganz wichtig ist, dass du mit deinem Arzt oder noch besser Gastroenterologen sprichst, wenn du unter chronischer Verstopfung leidest. Generell solltest du auch immer einen medizinischen Rat suchen, wenn du zusätzlich zur Verstopfung Fieber bekommst oder unter Erbrechen und/oder starken Schmerzen leidest. Ein Arzt hilft dir dabei, schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Bei akuter, plötzlich auftretender Verstopfung oder wenn du bereits mit einem Arzt gesprochen hast, kannst du versuchen, deine Verstopfung mit natürlichen Maßnahmen zu lindern. Wenn du aber häufig unter Verstopfung leidest, dann reicht es nicht, die Verstopfung zu lindern. Du musst die zugrundeliegende Ursache herausfinden und behandeln! 

Wir haben ein tolles Gesundheitssystem mit vielen Möglichkeiten. Wichtige Tests kannst du z.B. beim Hausarzt oder Gastroenterologen machen.

Mit einer spezialisierten Ernährungsberaterin (wie mir! ;-)), Heilpraktikerin oder Darmgesundheits-Beraterin kannst du deine Behandlung wunderbar ergänzen. Denn wir nehmen uns Zeit für dich und deine Beschwerden. Wir hören dir zu, stellen die richtigen Fragen und analysieren deinen Ernährungs- und Lebensstil. Mit einer auf dich zugeschnittenen Strategie kannst du dann daran arbeiten, die zugrundeliegenden Ursachen in den Griff zu bekommen. Bei den meisten Menschen können Verstopfungen durch Ernährungs- und Lebensstil-Maßnahmen gelöst werden!


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