Das passiert mit deinem Körper, wenn du gestresst bist

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Hormone sind Botenstoffe, die eigentlich alles in unserem Körper Beeinflussen: zum Beispiel unseren Stoffwechsel, unsere Stimmung, unsere Energie, den weiblichen Zyklus, Haut und Haare. Dauerstress kann deine Hormone aus dem Gleichgewicht bringen. Her erfährst du, was in deinem Körper passiert, wenn dein Stresshormonspiegel dauernd erhöht ist.

Wenn jemand über Hormone spricht, dann meist deshalb, weil sie eine folgende oder ähnliche Fragen hat:

  • Warum fühle ich mich in einer Woche so fantastisch und in der nächsten wie ein emotionales Wrack?

  • Warum habe ich einen unregelmäßigen Zyklus? 

  • Warum bin ich diese Woche so aufgebläht? 

  • Warum habe ich so große Lust auf Sex? oder Warum habe ich gar keine Lust mehr auf Sex? 

Eine mögliche Antwort auf all diese Fragen ist: Es sind deine Hormone.

Und das ist absolut nicht negativ gemeint! 

Wenn wir an Frauen und Hormone denken, dann denke viele Leute erstmal an Stimmungsschwankungen und Heulkrämpfe. Oder sie erinnern sich an diese typischen Szenen aus Hollywood-Filmen: Frau sitzt mit verheulten Augen und einer Schachtel Pralinen auf dem Bett und bedauert sich selbst. 

Das nervt. Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Denn unsere Hormone müssen uns nicht zu emotionalen Wracks machen. Denn weibliche Hormone im Gleichgewicht sind unsere Superpower.

Disclaimer: Der folgende Teil wurde von mir recherchiert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich bin keine Ärztin und gebe keinen medizinischen Rat.

SO WIRKEN HORMONE IM WEIBLICHEN KÖRPER:

Eine Reihe von Hormonen durchflutet zu jeder Sekunde deinen Körper und erfüllen dabei zahlreiche wichtige Aufgaben. Sie sprechen mit all unseren Organen und stimulieren dort spannende Prozesse. Hormone sorgen nicht nur für den weiblichen Zyklus, sie machen uns auch empathisch und sorgen für Gefühle der Nähe und Verbundenheit. Sie helfen uns dabei energiegeladen und konzentriert an unseren Projekten arbeiten zu können. Wenn wir Hunger haben, signalisieren sie uns, dass wir essen müssen. Sie sagen uns außerdem, wann wir satt sind, damit wir nicht zu viel essen. Sie kontrollieren unsere Fruchtbarkeit, unsere Lust auf Sex und unsere Antwort auf Stress.

Es gibt hunderte unterschiedliche Hormone, die den ganzen Tag durch deinen Körper zirkulieren. Einige Bekannte kennst du wahrscheinlich schon, etwa Insulin, Melatonin (das “Schlafhormon”) und Serotonin (das “Glückshormon”). Außerdem sind dir bestimmt auch diese Hormone bekannt:

  • Östrogen - das weibliche Sexualhormon, was übrigens auch Männer in kleinen Mengen produzieren,

  • Testosteron - das männliche Sexualhormon, was - ja - auch wir Frauen produzieren,

  • Progesteron - ein wichtiger Player im Menstruationszyklus und

  • Cortisol - das “Stresshormon”.

ÖSTROGEN, TESTOSTERON, PROGESTERON UND CORTISOL

Östrogen ist wie die Queen des ersten Teil unseres Zyklus. Während das Ei heranwächst, regiert Östrogen. Du kannst es dir vorstellen wie Beyonce. Denn Östrogen macht, dass wir uns schön, stark, selbstbewusst und sexy fühlen (“Who run the world? Girls.”). Östrogen signalisiert Fruchtbarkeit und bringt diesen Hüftschwung in deinen Gang. Während der ersten Phase deines Zyklus bis zum Eisprung, fühlst du dich einfach nur gut und selbstbewusst. Das ist eine super Zeit, um etwas neues zu lernen oder kreative Entscheidungen zu treffen.

Testosteron, gibt dir diesen Drive, den du brauchst, wenn du etwas erreichen willst. Es macht aggressiver und entscheidungsfreudiger. Testosteron fördert den Muskelaufbau und steigert die Lust auf Sex. Kurz vor dem Eisprung steigt die Menge an Testosteron in deinem Körper, damit du dir einen Partner suchst und loslegst (wenn du weißt, was ich meine).

Progesteron regiert in der zweiten Hälfte deines Zyklus und sinkt dann langsam bis zur Menstruation ab, wenn du nicht schwanger bist. Progesteron sorgt für die Durchblutung der Gebärmutter und hält eine Schwangerschaft aufrecht. Es macht dich emotionaler und einfühlsam. In der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung willst du vermehrt Zuhause sein und es dir gemütlich machen. 

Progesteron macht dich also gemütlicher und es hält dich sicher. Denn in der zweiten Zyklushälfte hast du eher weniger Lust auf krasse sportliche Erfahrungen oder Risiken. Das ist gut so, weil es dich in Sicherheit hält, falls du schwanger geworden bist. In dieser Phase kannst du sehr gut Aufgaben abarbeiten und To-Do Listen abhaken.

Cortisol wird auch als Stresshormon bezeichnet. Denn wir schütten es vermehrt in stressigen Situationen aus. Es ist ein sehr wichtiges Hormon, was in unseren Nebennieren gebildet wird. Die Nebennieren kannst du dir vorstellen wie zwei walnussgroße Hütchen, die auf den Nieren sitzen. Zusammen mit Adrenalin aktiviert Cortisol den “Fight or Flight Modus”.

Das kannst du dir so vorstellen: 

Du gehst abends alleine nach Hause und merkst, dass dir jemand hinterherläuft. Das könnte eine gefährliche Situation sein. Also steigen deine Adrenalin- und Cortisol-Spiegel dramatisch an. Sofort wird Energie zur Verfügung gestellt und andere - in dem Moment nicht so wichtige - Prozesse im Körper werden heruntergefahren. Dein Herzschlag wird schneller und Blut fließt in deine Arme und Beine, damit du kämpfen (“fight”) oder fliehen (“flight”) kannst. Dank des aktivierten Fight or Flight Modus kannst du enorme Kräfte mobilisieren. Das ist in dieser akuten Stresssituation überlebenswichtig.

Nachdem die Stresssituation vorüber ist, sorgt der Parasympathikus dafür, dass wir uns wieder entspannen. Der Herzschlag wird langsamer, der Blutdruck fährt wieder herunter und die anderen körperlichen Prozesse funktionieren wieder optimal. 

Wie ein großes Orchester arbeiten unsere Hormone harmonisch zusammen. Sie alle wirken miteinander und müssen in einem feinen Gleichgewicht stehen, damit es uns gut geht und wir leistungsfähig, fit und konzentriert arbeiten können. Wir brauchen diese hormonelle Balance, damit alle Prozesse im Körper optimal funktionieren. Doch was passiert, wenn ein Hormon aus der Reihe tanzt?

Was passiert bei einem hormonellen Ungleichgewicht?

Kurz gesagt: dir geht es nicht gut.

Wenn ein Hormon aus der Reihe tanzt, beeinflusst das alle anderen Hormone.

Wie in einem Orchester: Wenn ein Spieler falsch spielt, hört man es und die anderen Spieler werde dadurch gestört.

Heutzutage ist vor allem der Stresshormonspiegel (Cortisol) dauernd erhöht. Denn wir sind einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt und haben viel mehr Stress als früher. Dabei handelt es sich weniger um akute Stresssituationen, wie die oben beschriebene Situation, sondern vielmehr um chronischen Stress. Doch was bedeutet das für deinen Körper?

Denken wir zurück an die Person, die dich verfolgt. Der Sympathikus fährt deinen Herzschlag hoch und dein Cortisolspiegel steigt an. Es folgen der erhöhte Blutdruck und die gesteigerte Durchblutung von Armen und Beinen. “Unwichtige” Prozesse werden heruntergefahren. Denn wenn wir vor einer gefährlichen Person weglaufen, ist es nicht die optimale Zeit für ein gemütliches Essen oder Sex. Deswegen geht das Blut weg von den Verdauungsorganen und Fortpflanzungsorganen. In der akuten Stresssituation geht es ums nackte Überleben. 

Das Problem ist dieses: In unserem stressigen Alltag handelt es sich nicht um kurze, akute Stresssituationen. Vielmehr fühlen wir uns dauernd gestresst und die so wichtige “Entspannungsphase” nach der Stresssituation trifft nicht ein. 

DAS SIND TYPISCHE AUSLÖSER VON “DAUERSTRESS” IN UNSEREM ALLTAG:

  • Endlose To-Do-Listen und Termindruck

  • Druck, den du dir selbst machst: Du stellst zu hohe Anforderungen an dich selbst, vergleichst dich ständig mit anderen (sei es auf der Arbeit, mit Freunden oder mit “erfolgreichen” Personen auf Instagram)

  • Emotionaler Stress: das Gefühl nicht genug zu sein, Schuldgefühle

  • Körperlicher Stress: krasse Diäten, ungesunde Ernährung, Schlafmangel, Umweltgifte, Übertraining

Was sind die Folgen von chronischem Stress?

Der Cortisolspiegel bleibt erhöht und es kommt zu folgenden Problemen:

  • der Blutdruck steigt

  • das Blut geht weg von Verdauung und Reproduktionsorganen (Fortpflanzung)

  • die Verdauung wird schlechter

  • die Entgiftung wird schlechter

  • der Stoffwechsel verändert sich

  • der Körper ist im “Überlebensmodus”.

Dauerstress kann zur Folge haben, dass wir unter einem Blähbauch leiden, schlecht verdauen, Sodbrennen bekommen und uns der Stress wortwörtlich auf den Magen schlägt. 

Außerdem kann chronischer Stress unsere Fruchtbarkeit beeinflussen. Denn in der Überlebenssituation ist der Körper weniger auf Fortpflanzung ausgerichtet. Als Folge können Östrogen und Progesteron aus der Balance geraten. In stressigen Situationen schwankt die Zykluslänge oder die Periode bleibt mal komplett aus. Es kann schwieriger sein, schwanger zu werden.

Was sind die Anzeichen eines hormonellen Ungleichgewichts?

Es gibt viele verschiedene Anzeichen eines ungesunden Stresshormonspiegels und eines hormonellen Ungleichgewichts. 

Ein ungesunder Cortisolspiegel ist morgens zu niedrig. Eigentlich haben wir morgens den höchsten Cortisolwert, damit wir nach dem Schlafen die Augen aufmachen und energiegeladen in den Tag starten können. Ist der Cortisolspiegel morgens zu niedrig, dann kommen wir kaum aus dem Bett oder müssen drei- bis viermal die Snooze-Taste auf dem Wecker drücken.

Im Laufe des Tages sinkt ein gesunder Cortisolspiegel mit einigen kleinen Hügeln ab, bis er abends so niedrig ist, dass wir herunterfahren und schlafen können. Eine gesunde Cortisolkurve kannst du dir wie einen Skiabhang vorstellen. 

Wenn dein Cortisolspiegel durcheinander geraten ist, dann merkst du das zum Beispiel daran, dass du abends nicht einschlafen kannst und auch nicht gut abschalten kannst. Du bist aufgedreht oder deine Gedanken kreisen um Probleme, während du im Bett liegst. Außerdem hast du tagsüber Momente, wo dein Blutdruck extrem steigt und du vielleicht anfängst zu schwitzen. Oder du hast zwischendurch so starke Energie-Tiefs, dass du starken Heißhunger bekommst und ohne Kekse und 3 Espressi den Nachmittag nicht überstehst. 

Weitere Anzeichen eines hormonellen Ungleichgewichts können sein:

  • Stimmungsschwankungen

  • Konzentrationsstörungen

  • Durchschlafstörungen

  • nicht abschalten können

  • Ängste

  • verstärktes PMS

  • Müdigkeit

  • Probleme morgens aus dem Bett zu kommen

  • Verschlechterung deiner Akne

  • Probleme schwanger zu werden

  • ausbleibende oder unregelmäßige Periode

  • Heißhungerattacken

  • erhöhte Infektanfälligkeit

  • und mehr.

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