Hausmittel gegen Reizdarm Symptome

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Ich glaube daran, dass ein bewusster Lebensstil und eine angepasste Ernährung Reizdarm Symptome verbessern können.

Es ist zu einfach, wenn Mittel gegen Reizdarm in der Werbung versprechen: “Du musst mich nur einwerfen und all deine Reizdarmbeschwerden sind Vergangenheit.”

Jeden Tag eine Pille einwerfen, das kann jeder. Aber es hilft nicht jedem.

Seine Gewohnheiten zu verändern und Strategien gegen Reizdarm-Symptome in seinen Alltag zu integrieren, das ist schwieriger. Aber es ist möglicherweise effektiver, um deinen Reizdarm zu managen und Linderung zu erfahren.


REIZDARMSYNDROM SYMPTOME

Reizdarmsyndrom-Symptome sind unangenehm, manchmal schmerzhaft und möglicherweise sogar peinlich. Typische Reizdarm Symptome sind Bauchkrämpfe, Schmerzen im Unterbauch, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit und Erschöpfung. 

Zusätzlich zu den körperlichen Symptomen kann ein Reizdarmsyndrom deine Psyche und deine gesamte Lebensqualität beeinflussen. Dazu gehören Stress, Ängste und Depressionen. 

Manche Reizdarmpatienten leiden am Reizdarm Durchfalltyp, andere haben einen Reizdarm Verstopfungstyp. Wieder andere Reizdarmpatienten haben Symptome, die als Bläh- und Schmerztyp (Reizdarm mit vorwiegend Schmerzen) oder gemischter Typ (Reizdarm mit abwechselnd Durchfall und Verstopfung) bezeichnet werden. Hier kannst du lesen, wie man einen Reizdarm definiert und zu welchem Reizdarmtypen du gehören könntest. 


HABEN DIR TABLETTEN GEGEN REIZDARM GEHOLFEN?

Bestimmt hast du schon so einige Mittel gegen deinen Reizdarm ausprobiert, oder? Vielleicht hast du auch schon Tabletten oder Pulver aus der Werbung gekauft, die Linderung versprechen. Wenn es funktioniert hat, dann freue ich mich für dich! Schreib gerne unten in den Kommentaren, um anderen Reizdarm-Betroffenen zu helfen.  

Vielleicht hast du aber auch einige “Wundermittel” ausprobiert und es hat nichts gebracht.

Absolut. gar. keine. Verbesserung.

Das ist natürlich echt ärgerlich und es tut mir sehr leid. 


JEDER REIZDARM IST ANDERS

Jeder Körper ist anders und deswegen funktionieren die Reizdarm Produkte aus der Werbung auch nicht bei jedem. Es gibt einige Lebensstiländerungen und Hausmittel gegen Reizdarm-Probleme, die du ausprobieren kannst. Auch hier gilt: Dein Körper reagiert anders, als der Körper deiner Freundin. 

Schau mal, wie DEIN Körper auf diese Hausmittel zur Linderung von Reizdarmsyndrom Symptomen reagiert. Diese Methoden gegen Reizdarmsymptome wurden in Studien erprobt und könnten auch dir helfen! 


Bei Reizdarm können Bewegung und leichter Sport helfen

Regelmäßige Bewegung und leichter Sport (kein intensives Training) können deine Reizdarm Symptome verbessern. 

Leichtes Training und Bewegung helfen “eingeklemmte Gase” zu lösen und durch den Darm zu bewegen. So reduziert Bewegung deinen Blähbauch und Bauchschmerzen.

Für viele Menschen ist Sport außerdem ein probates Mittel, um Stress, Depressionen und Ängste abzubauen - vor allem, wenn man ihn konsequent betreibt. Alles, was Stress abbaut, kann bei deinen Reizdarmsyndrom Symptomen helfen. 


Eine wissenschaftliche Studie zeigte, dass eine mäßige Steigerung der körperlichen Aktivität über 12 Wochen zu einer signifikanten Verbesserung der Reizdarm-Symptome führte.

Betrachtete man dieselben Studienteilnehmer fünf Jahre später, so hatten diejenigen, die durchschnittlich 5 Stunden pro Woche Sport trieben (Gehen, Radfahren und Aerobic), signifikant weniger Reizdarm-Symptome als vor Beginn der sportlichen Betätigung.

Sie berichteten über weniger Depressionen, Ängste, Blähbauch, weniger Schmerzen und weniger Unzufriedenheit mit ihrer Verdauung. 


Wenn du es nicht gewohnt bist, zu trainieren, solltest du langsam beginnen. Es reicht, wenn du beginnst, indem du täglich einen zügigen Spaziergang machst. 


Entspannungstechniken und Meditation gegen Reizdarmsymptome 

Ängste und Stress sind sowohl Auslöser als auch Symptome des Reizdarmsyndroms. Meditation und Entspannungstechniken helfen bei Reizdarm.

Wenn ich gerade mit Bauchschmerzen auf dem Sofa liegen würde, würde ich jetzt die Augen verdrehen. “Ich soll mich einfach nur entspannen, ja?” Ha! Leichter gesagt als getan.

Bauchschmerzen, Blähungen in den unangebrachtesten Situationen und unregelmäßiger Stuhlgang können Stress und Ängste auslösen. Das kennen du und ich nur zu gut. 

Stress kann wiederum Verdauungsbeschwerden und Darmprobleme verstärken. Ein Teufelskreis. 


Doch gerade deswegen ist es so wichtig, dass du Entspannungstechniken in deinen Alltag einbaust. Achtsamkeits-Meditation ist bisher am besten wissenschaftlich untersucht worden.


Drei qualitativ hochwertige Studien fanden alle eine anhaltende Verbesserung der Reizdarm-Symptome bei Teilnehmern, die mit Achtsamkeits-Meditation behandelt wurden.


In einer Studie berichtete die achtsamkeitsbasierte Therapiegruppe über einen Rückgang der Symptome um 42 %. Die Kontrollgruppe, die nicht an der Therapie teilnahm, berichtete über eine 12%ige Zunahme der Symptome.

Die Achtsamkeitsmeditation gilt mittlerweile als eine Form der evidenzbasierten Medizin.


Meditation ist nichts für dich? 

Die International Foundation for Functional Gastrointestinal Disorders (Internationale Stiftung für funktionelle gastrointestinale Störungen) beschreibt drei weitere Entspannungstechniken, die nachweislich die Symptome des Reizdarmsyndroms reduzieren:

  • Tiefe, bewusste Zwerchfell-/Bauchatmung

  • Progressive Muskelentspannung

  • Visualisierung/positive Vorstellungsbilder


Eine randomisierte, kontrollierte Studie mit 98 Patienten ergab, dass diejenigen, die vier 90-minütige Gruppensitzungen mit Entspannungstraining erhielten, weniger Symptome des Reizdarmsyndroms, eine bessere Lebensqualität und weniger Arztbesuche hatten. 


Bestimmte Ballaststoffe wirken unterstützend

Hast du auch schon  irgendwelche Ballaststoffpulver ausprobiert? 

Ich erinnere mich an eine meiner Klientinnen, die ein beliebtes Ballaststoffpulver gekauft hatte, was auf Instagram gehyped wurde. Wochenlang litt sie unter extremen Blähungen und Schmerzen. Sie konnte aufgrund ihrer Bauchschmerzen nicht mehr arbeiten und nahm trotzdem brav das Pulver weiter, weil der Kundensupport ihre Symptome als “normale Detox-Symptome” betitelte. 

Ballaststoffe sind für Reizdarmpatienten eine schwierige Angelegenheit. 

Wir wissen, dass bestimmte Ballaststoffe Reizdarmsyndrom-Symptome wie Krämpfe und Blähungen auslösen können. 

Andererseits benötigt unsere Darmflora Ballaststoffe, weil sich die guten Darmbakterien von ihnen ernähren. Ballaststoffe helfen außerdem einige Symptome, einschließlich Verstopfung, zu lindern. 

Deswegen sollten Ballaststoffe über die Ernährung schrittweise erhöht werden. Und zwar so schnell oder langsam, wie es dein Körper vertragen kann. Eine extrem hohe Ballaststoffaufnahme über Wellness-Pulver für die “Darmgesundheit” könnte zu viel für deinen sensiblen Reizdarm sein. 

In einigen Fällen können ganz bestimmte isolierte Ballaststoffe helfen. Solche Ballaststoffpräparate können zum Beispiel Flohsamenschalen (Psyllium) sein. Zahlreiche Studien belegen, dass die Aufnahme von Indischen Flohsamenschalen die Reizdarm-Symptome mildern kann. Insbesondere bei Bauchschmerzen scheint es gut zu wirken. 

Psyllium (Flohsamenschalen) enthält eine einzigartige Mischung aus sowohl löslichen als auch unlöslichen Ballaststoffen, während die meisten anderen Ballaststoffpräparate in der Regel entweder das eine oder das andere enthalten.

Interessanterweise können Flohsamenschalen sowohl Durchfall als auch Verstopfung im Zusammenhang mit Reizdarm verbessern. In den Studien wurden meist so um die 10 Gramm (ca. 2 Teelöffel) gegeben, um die gewünschten Effekte zu erreichen.

Es kann jedoch auch sein, dass du auf Flohsamenschalen sensibel reagierst. Es ist kein Wundermittel gegen Reizdarmbeschwerden. Auch hier gilt, dass du es ausprobieren musst.


Ernährung bei Reizdarm: Achte auf diese bekannten Auslöser von Reizdarmsyndrom Symptomen

Bestimmte Bestandteile von Lebensmitteln (sogenannte FODMAPs) können deine Reizdarm-Symptome verursachen. Du solltest jedoch nicht einfach so auf alle Lebensmittel verzichten, die FODMAPs enthalten. Eine FODMAP-arme Ernährung bei Reizdarm sollte immer mit einer Ernährungsfachkraft durchgeführt werden. Als studierte Ernährungswissenschaftlerin und Expertin helfe ich dir gerne bei der Umsetzung. Sprich mich an!

Es gibt noch weitere Auslöser (außer FODMAPs), von denen bekannt ist, dass sie Reizdarm-Beschwerden verursachen können.

Dazu gehören:

  • hoher Koffeinkonsum (lies hier mehr)

  • stark würzige Speisen und Chili

  • Fettreiche Lebensmittel, insbesondere Junkfood, Frittiertes und verarbeitetes Fleisch wie Würstchen und Wurstwaren

  • Lebensmittelchemikalien wie Histamin oder Salicylate.

Nicht alle diese Lebensmittel müssen bei dir Reizdarmsymptome auslösen. Dein Körper ist einzigartig, dein Darm reagiert individuell. Ich helfe dir Schritt für Schritt deine Reizdarm-Auslöser zu finden.


Eine erfolgreiche Reizdarm-Behandlung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz

Wie du siehst, können viele Lebensstil- und Ernährungsfaktoren die Symptome des Reizdarmsyndroms verbessern.

Ebenso können viele Faktoren deine Reizdarmsyndrom-Symptome auslösen oder verschlimmern.


Mir persönlich haben damals Atemübungen, eine gezielte Ernährungsumstellung und ein langsames Einführen von mehr Ballaststoffen geholfen, meine Verdauungsbeschwerden in den Griff zu bekommen und endlich keinen Blähbauch mehr zu haben. 


Für eine erfolgreiche Reizdarm-Behandlung ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. 

Dazu gehören:

  • Das Befolgen einer strukturierten FODMAP-armen-Diät für eine bestimmte Zeit und 

  • Gezieltes Wiedereinführen von FODMAP-Lebensmitteln und eine angepasste Ernährung

  • Achtsamkeitsmeditation oder Entspannungstechniken

  • Regelmäßige körperliche Betätigung

  • Ausprobieren von Ballaststoff-Präparaten, Iberogast oder Probiotika, falls erforderlich


Ich rate dir immer, mit deinem Arzt zu sprechen, bevor du Lebensstil-Veränderungen und Ernährungsumstellungen vornimmst. Das Wichtigste ist es, zunächst herauszufinden, ob du wirklich an einem Reizdarm leidest und andere Erkrankungen der Verdauungsorgane auszuschließen. 

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